Wir kümmern uns aktiv um den Elkofer Wald, einen Mischwald mit abwechslungsreicher Struktur etwa 30 km östlich von München.

Der Elkofer Wald ist in meisten Teilen ein zusammenhängender Forst in der Oberbayrischen Jungmoräne, 30 Kilometer südöstlich von München, südlich der Stadt Grafing im Landkreis Ebersberg. Man findet hier alle für einen deutschen Wald typischen Baumarten, sowohl Nadel- als auch Laubbäume. Der Fokus lag dabei immer auf einem gesunden, resilienten Wald. Noch findet man mehrheitlich Fichten, der klimabedingte Umbau begann aber schon vor 20 Jahren auf besser an den kommenden Klimawandel angepasste Baumarten. Es bestehen auch gute, angepasste Populationen aller hier heimisch vorkommenden Tierarten. Vorrangig findet man Niederwild, das heißt Rehe, Hasen, Dachse, Füchse und dererlei viele mehr, seit 2018 kommt auch wieder Schwarzwild, also Wildschweine, vor.

Waldtyp

Europäischer Mischwald

Alter der Bäume

bis zu 120 Jahre Bäume

Struktur

ca 75% Nadel-, 25% Laubbäume

Lage

Rund um Grafing bei München

GPS-Koordinaten

48° 1' 49.861" N 11° 58' 17.047" E

Größe Waldgebiet

235 Hektar Wald

Online-Map

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Wir pflanzen und pflegen folgende Baumarten:

Fichte

Das relativ feuchte, mit meist über 1000 mm recht niederschlagsreiche Klima des Voralpenlandes bietet für die Fichte (Picea abies) auch heute noch recht günstige Wachstumsvoraussetzungen. Je wärmer und begleitet von längeren Trockenphasen es jedoch werden wird, desto schwieriger wird ihr Überleben. Vegetationsgeschichtlich ist bekannt, dass die hiesigen Wälder stärker durch Laubbäume geprägt waren und dass das heute größere Vorkommen unserer Nadelhölzer hauptsächlich dem menschlichen Einfluss geschuldet ist. Die Fichte ist jedoch nach wie vor die wichtigste Baumart für die heimische Sägeindustrie, die Zimmereien und Schreinereien. Ihr reduziertes Aufkommen stellt diesen Wirtschaftszweig in Zukunft vor einige Herausforderungen.  

Tanne

Die Tanne (Abies alba) braucht eine bessere Wärmeversorgung als die Fichte, ist auf der anderen Seite gegen Winter- und Spätfröste empflindlicher. Sie braucht im Vergleich aber mehr Nährstoffe und Feuchtigkeit. Als Herzwurzler ist sie jedoch auch für die prognostizierten Klimabedingungen mit ihren damit tiefer in den Boden greifenden Wurzeln gegen längere Trockenphasen und Stürme  widerstandsfähiger und wird bei uns schon immer besonders gefördert. Als Schattholzart verjüngt sie sich unter dem Schirm des Altbestandes auch ohne jeglichen Schutz seit jeher bestens. Sie ist ein wichtiger, stabilisierender Faktor für unsere starken Mischbestände und wir setzen sehr auf sie, auch wenn ihr Holz schon seit 50 Jahren leider von der Sägeindustrie wegen der im Vergleich zur Fichte etwas anders gearteten Eigenschaften mit deutlichen Preisabschlägen bestraft wird.

Kiefer

Die Kiefer (Pinus sylvatica) ist bei uns nur kleinflächig und vereinzelt vertreten. Sie leidet in Elkofen stark unter Schnee- und Eisbruch und wächst durch den nährstoffreichen Boden recht krumm und sehr grobastig. Die Kiefer ist unzweifelhaft ein schöner Anblick, mit ihrer unten groben und oben teils leuchtend gelblichen Rinde und groß ausgeformter, grüner Krone, aber für unsere Standorte ist sie meist ungeeignet. Daher wird sie hier nur als Beimischung angesehen.

Douglasie

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist nicht so stark auf gleichmäßig über das Jahr verteilte Niederschläge angewiesen, wie die Fichte. Sie ist eine, vor etwa 200 Jahren aus Nordamerika in Europa eingeführte, schnell wachsende Nadelholzbaumart, die in ähnlichen Klimazonen vorkommt, wie man sie auch hier vorfindet. Sie ist auch an Winter mit Schnee und Frost relativ angepasst und gedeiht gut auf den meisten unserer Elkofer Standorten, man sollte allerdings verdichtete, staunasse und zu wechselfeuchte Standorte meiden. An zu feuchten Standorten bildet sie, wie die Fichte auch, nur flache Wurzeln aus und ist damit sturmgefährdet. Durch unseren nährstoffhaltigen Boden und nur als Topfpflanze bei uns neu eingebracht, bildet sie an der richtigen Stelle jedoch starke Wurzeln und damit eine gute Sturmfestigkeit aus. Somit ist sie auf den geeigneten Böden eine sehr willkommene Baumart.

Lärche

Auf lockeren, kiesigen Substraten der Endmoräne wächst die Europäische Lärche (Larix europaea) mit beachtlicher Leistung. Auch sie bildet hier auf nicht staunassen Böden eine Herzwurzel aus und ist daher bestandsstabilisierend. Da ihre Nadeln im Gegensatz zu den meisten anderen heimischen Nadelhölzern jedes Jahr abgeworfen werden, bildet sie unter sich am Boden einen nur schwer umsetzbaren Moder. Damit die reich enthaltenen Kohlen- und Stickstoffe wieder aufgenommen werden können, stellen wir sie in recht lockeren Gruppen mit Buchen, Fichten und Tannen. Bei heutigem Pflanzmaterial sind die sehr gute Jungwuchsdynamik der japanischen Lärche bei sogenannten Hybridlärchen mit der im späteren Alter hohen Wuchsleistung der Eurpäischen Lärche so kombiniert, dass eine Höhenzunahme der Terminaltriebe von teils über einem Meter pro Jahr auf geeigneten lichten Standorten nicht selten zu finden ist. Das Lärchenholz ist bei Außenverwendung recht witterungsbeständig und hat eine schöne, meist leicht rötliche Färbung.    

Buche

Die Buche (Fagus sylvatica) ist wie die Tanne eine Schattbaumart, kann unter dem Schutzschirm des alten Bestandes in Naturverjüngung gut überleben und wächst dann mit diesem Vorsprung sehr gut , wenn der Schirm darüber geräumt wird. Sie findet bei uns gute klimatische Bedingungen und war ein Kernelement der hiesigen Waldgeschichte. Sie ist ebenso ein Herzwurzler und daher auf den nicht wechselfeuchten Standorten recht stabil gegen Stürme. Sie gedeiht gut in den Elkofer Böden und hilft durch ihren Laubfall bei der Verbesserung der Humus-, Boden- und Wasserqualität. Durch die etwa 100 Jahre lang bis 1970 geltende forstliche Strategie, fast ausschließlich auf Nadelholz zu setzen, ist sie auch bei uns unterrepräsentiert und Ihr Vorkommen wird wieder vermehrt gefördert. 

Eiche

Die Eiche, bei uns meist als Stieleiche (Quercus robur) vertreten, ist ein sehr licht- und wärmebedürftiger Baum und braucht grund- und wechselfeuchte Böden. Sie ist bodenbiologisch und ökologisch stabilisierend in Mischbeständen gut geeignet, bei uns jedoch eher als Einzelbaum anzutreffen. Da sie eine Pfahlwurzel ausbildet, die im späteren Leben sich zu einer Herzwurzelform ausbildet, ist sie gut auch gegen stärkere Stürme gerüstet und damit ein guter Windschutz an einigen Bestandsrändern zu finden. Da sie jedoch recht langsam wächst und bei uns meist recht grobastig ausformt, findet man sie nicht bestandsbildend. Auch sie kommt rund um die alten Eichen als Naturverjüngung gut auf und wird als Beimischung gefördert.     

Esche

Die Esche (Fraxinus excelsior) ist ein bis in die germanische Sagenwelt verwurzelter, autochtoner, also hier beheimateter Baum, der sowohl vereinzelt als auch bestandsbildend am stärksten von allen Laubbaumarten im Elkofer Wald vertreten war. Um die letzte Jahrhundertwende traten an dieser Baumart immer mehr Schadbilder auf, die man sich lange nicht richtig erklären konnte. Die Wissenschaft, so wie z.B. die LWF kamen auch in den Elkofer Wald, um zu forschen und fanden heraus, dass der asiatische "falsche" Stengelbecherchenpilz dafür verantwortlich ist. Überall sah man an der Esche neue Triebe, weil die vorherigen Triebe abstarben und man nannte es erst Eschentriebsterben. Heute nennt man es Eschensterben und man hofft, in Europa noch ein paar resistente bzw. einzelne, genetisch mit besserer Immunität ausgestattete Eschen zu finden, um diese Baumart für uns zu retten, doch die Hoffnungen schwinden. Der Prozess des Absterbens der befallenen Bäume geht teils über viele Jahre, da sie nicht an dem oben angesprochenen Pilz sterben, sondern an sekundären Schädlingen, die den geschwächten Baum angreifen. Die Jungbäume sterben meist schon in den ersten 3 Jahren ab und so wird uns die Esche tragischerweise wohl in den nächsten Jahren ganz ausfallen und hier verschwinden. Wir pflanzen jedenfalls auch keine mehr nach.  

Schwarznuss

Neu in die Elkofer Wälder ist die Schwarznuss (Juglans nigra) eingezogen. Sie ist schon seit der vorletzten Jahrhundertwende aus Amerika in Europa eingeführt worden und wird heute im Forst wie auch andere Laubhölzer als Ersatz für unsere wohl leider aussterbende Esche angesehen. Sie bevorzugt wechselfeuchte Standorte und kann auch auf unseren tiefgründigen, gut durchlüfteten und wasserversorgten Standorten gute Wuchsleistung bringen. Sie verträgt zwar im Jahresverlauf kurzzeitige Überflutung des Bodens an nassen Standorten, ist aber recht spätfrostempfindlich. Als Lichtbaumart muss man sorgsam für einen guten Standraum sorgen und kann sie dann aber auch gut mit anderen Baumarten mischen. Sie benötigt, um gute Schäfte und Kronen auszubilden, mehr Pflege und Ästungen als die heimischen Laubhölzer. Ihr Holz ist geradfaserig, dunkelbraun gefärbt und sehr hart bzw. widerstandsfähig. 

Diverse Nebenbaumarten als Beimischungen der Biodiversität

Natürlich gibt es noch, wie schon verschiedentlich erwähnt, einige wichtige weitere Baumarten, die bei uns zu finden sind, wie beispielsweise unsere Berg- oder Spitzahorne, ein paar ebenfalls vom Aussterben bedrohte Bergulmen, die bei Schnitzern beliebte Linde, die aus vielen bayerischen Biergärten geschätzte Rosskastanie oder auf den nässeren, anmoorigen Standorten verschiedene Weidenarten sowie die Rot-, Weiß-, und Schwarzerle, die wegen ihrer humusbildenden Streu einer der wertvollsten bodenbiologischen Baumarten sind und nicht zuletzt einige Pappeln, die früher als Rohstofflieferant der Zündholzherstellung geschätzt war und heute nur noch als übrig gebliebene Beimischung in unseren Beständen einen schönen Anblick bilden.

Die Vielfalt unserer Fauna und Flora.

über 14 Baumarten

Wir haben ca 14 Baumarten im Wald, die wir weiterhin pflegen und in ihrer Diversität erhalten möchten. Der Erhalt ist jedoch zunehmend schwierig und ohne erheblichen Mehraufwand nicht mehr zu lesten.

Hunderte Arten Pilze

Meist unsichtbar, leben die heimischen Pilze in der Erde in Symbiose mit den Bäumen. Unter ihnen stecken mittlerweile viele Invasoren aus Asien und Nordamerika, die unsere Bäume leider schädigen.

27 heimische Vogelarten

Die heimischen Vogelarten sind weitreichend und vielfältig. Zu den Besonderheiten und seltenen Sichtungen gehören Schnepfen, diverse Reiherarten und ganz selten auch mal ein Adler, der Richtung Alpen zieht.

ca. 10000+ Arten wichtige Insekten

In Deutschland sind über 30.000 Insektenarten bekannt und kommen überwiegend auch im Wald vor. Die Mehrheit dieser Insekten ist völlig ungefährlich und sogar gut und notwendig für den Wald. Manche Arten jedoch neigen zu Massenvermehrung und können verheerende Schäden anrichten.

14 Arten Säugetiere

Viele der hier heimischen Arten von Säugetieren sind bekannte Vertreter des Waldes: Rehe, Wildschweine, Füchse oder Hasen. Die meisten gedeihen prächtig, manche jedoch leiden unter der zunehmenden Nähe zum Menschen. Das Rotwild wurde durch die  Besiedelungsentwicklung immer weiter in die Berge gedrängt und Hasen, Rebhühner, Wachteln oder Fasane durch den umfangreichen gesetzlichen Schutz von Raub- und Rabenvögeln weitestgehend ausgerottet.

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Standort Seeholz

Hier handelt es sich um ein feuchtes Niedermoor. Der ehemalige See, der hier bis zum 18. Juli 1829 vorhanden war, wurde nach Fertigstellung eines monatelang von einem Steinmetz und einem Helfer gegrabenen Stollens durch einen Höhenrücken ins Atteltal abgelassen. Als das natürlich aufgestaute Wasser abgeflossen war, grub man zusätzliche Entwässerungsgräben, die das Gebiet auch heute noch durchziehen und weiterhin als Drainagegräben fungieren. Der Standort ist natürlich nach wie vor relativ feucht und die dort wachsenden Holzarten wurzeln wegen der Staunässe extrem flach. An sich ist der Boden nährstoffreich, aber wegen der hohen Wassersättigung kaum verfügbar. Hier stehen aus den oben genannten Gründen hauptsächlich Kiefern, Schwarzerlen, Moorbirken und Silberweiden, in trockeneren Bereichen aber auch Fichten und Tannen. In manchen Bereichen muss jedoch auch die Bestockung in den kommenden Jahrzehnten standortgerecht umgebaut werden, was eine herausfordernde Aufgabe sein wird.     

Maiglöcklberg

Hier handelt es sich um ein, aus der Eiszeitzerfalllandschaft stark kupiertes Gelände mit eng ineinandergreifenden, recht unterschiedlichen Standorten. Hänge, Kuppen und zum Hofangerbach abfallende Täler lösen sich ab und bilden differenzierte Standortqualitäten. Es handelt sich um mäßig trockene bis mäßig frische, kiesig-schluffige Lehme die mittel-bis tiefgründig sind und auch gut durchwurzelbar. Hier wachsen alle heimischen Baumarten gut bis sehr gut und es sind vorwiegend Fichten, Buchen und Eichenbestände mit Beimischungen von Lärche, Tanne und Edellaubhölzern wie dem Bergahorn, der Esche oder auch mal am Rande Hainbuchen. Die bisher noch häufig anzutreffende Esche ist jedoch durch das seit 20 Jahren auftretende Eschentriebsterben, ausgelöst durch einen aus Asien stammenden Pilz, stark geschädigt und fällt seit etwa 15 Jahren immer stärker oder sogar ganz aus. Damit verlässt uns eine wichtige und bis in die germanische Sagenwelt  zurück bedeutende, heimische Baumart, die es leider zu ersetzen gilt, weil man trotz intensiver Bemühungen keine Möglichkeit erkennen kann, sie zu retten. Man hofft immer noch, dass sich einige Individuen als stärker resistent erweisen und somit die genetische Grundlage für einen Erhalt dieser wunderschönen Baumart bilden werden. Unsere Alleen an den Straßen sind zum Großteil leider auch Eschen. 

Angergraben

Der Angergraben ist ein besonderes Beispiel für die Herausforderungen, die es in unserer Region zu bewältigen gilt. Es sind steile Einhänge aus der Würmeiszeit, die stark erosions- und damit rutschgefährdet sind. Dabei sind durch die großen Eismassen, deren Mächtigkeit teils über 500m über dem heutigen Boden betrug und diese Landschaft unter sich formte, große felsenartige Nagelfluhblöcke hierher transportiert worden, also Konglomerate, die teils aus dem Boden ragen und teils bis tief in den Untergrund reichen. Dabei entsteht durch das Gewicht des längst geschmolzenen Eises ein Mosaikstandort, der wasserführende, verdichtete Lehmschicht aufweist und in den engen Tälern durchaus auch trockene kiesig-schluffig und stark skelettierte Unterböden aufweist. Auch die Vegetation ist dadurch sehr unterschiedlich und weist unsere meisten heimischen Baumarten auf, wie Eiche, Fichte, Buche, Tanne, Esche und Bergahorn, aber auch Weiß- und Schwarzlerle. Hier besteht bei der Bewirtschaftung durch die engräumige Vielschichtigkeit der Bodenverhältnisse, der wasserführenden Quellhorizonte und der allgegenwärtigen Erosionsgefahr sowohl zeitlich als auch finanziell ein deutlich höherer Aufwand als bei anderen Standorten.        

Tauberleite

Die Tauberleite, ein Bereich von etwa 60 cm mächtigen, kiesreichen Braunerden, ist einer der wüchsigsten Standorte unseres Betriebes mit wunderbaren alten Baumbeständen, unterlegt mit einer reichen Naturverjüngung für die nächste und übernächste Generation. Ein Standort mit guter Wasserspeicherungsfähigkeit durch den hohen Schluff-Lehmanteil ermöglicht es den darauf stockenden Holzarten, Trockenphasen unseres Klimas deutlich besser zu überstehen, als die rein kiesigen Standorte. Hier findet man sehr gut wachsende Bestände aus insbesondere Tanne, Buche, Fichte, Eiche, Lärche, Esche, Kiefer, Bergahorn und neu eingebracht jetzt auch Douglasie, die für eine noch bessere Diversifizierung sorgen soll. Überhaupt ist es wichtig, besonders auf diesen guten Standorten, wo fast alles möglich ist, sich noch breiter aufzustellen, als man das bisher schon getan hat. Weil man auch bis heute nicht präzise sagen kann, wie sich das Klima in den kommenden 100 Jahren noch verändert, ist es geboten, sich so zu diversifizieren, dass dieser Standort auch weiterhin seine volle Leistung in allen Bereichen entfalten kann. 

Kleiner Dobel

Durchzogen von kleinen Hügeln und Tälern, mit jahreszeitlich bedingt wassergefüllten Senken ist der kleine Dobel ein sich kleinräumig, aber sehr interessant darstellender Bereich mit jungem bis über 120 Jahre altem Bestand und innenliegenden umschlossenen Biotopen, die mit großer Vorsicht zu behandeln sind. Frische, tiefgründige Lehme werden in kurzen Abständen von kleinen, anmoorigen Flächenbereichen abgelöst, denen sich gleich wieder hangfeuchte, humose kalkreiche Tone anschließen. Die Bestockung ist daher genauso unterschiedlich wie die Bodenverhältnisse selbst. Leider stirbt auch hier die Esche flächenmäßig ab und die nächsten Jahre werden bei der Bewirtschaftung eine intensive Pflege und gleichzeitig behutsame Behandlung erfordern.     

Großer Dobel

Unser größtes zusammenhängendes Waldgebiet, der Große Dobel, ist ein besonders herausragendes Beispiel für die bei uns vorherrschende Oberflächengestaltung durch die hier sogenannte Würmeiszeit. Vor etwa 100.000 Jahren wuchsen die verschiedenen Gletscher, bei uns der Inngletscher, immer weiter in unseren Raum hinein und bedeckten das Voralpengebiet bis zur Münchner Schotterebene mit mächtigen Eismassen. Dann, vor etwa 10.000 Jahren, wurde es allmählich wieder wärmer und das Eis begann sich zurückzuziehen bzw. zu schmelzen. Große Wassermassen durchschnitten daraufhin den Boden und langsam gab das schmelzende Eis die großen, meist sehr kiesigen, aus den Alpen heraus aufgeschobenen Hügel, die man Moränen nennt, frei. Dazwischen lagen noch verbliebene Eismassen, die dann später ebenfalls verschwanden und mit feinen Lehmen und Tonen ausgekleidete, oft dadurch wassergefüllte Täler hinterließen. Auch heute noch kann man diese Formierung bei einem Begang dieses, für die Mitmenschen der nahen Stadt Grafing als Erholungswald fungierenden Bereichs gut erkennen. Unter dem 1868 in die Insolvenz geratenen Vorbesitzer unseres Betriebes gab es hier keinen einzigen Baum mehr und die ganzen Brachflächen waren austrockenende Schafweiden, als welche man sie nach Raubbau bzw. kompletter Abholzung nutzte. Nur durch einen sehr hohen Aufwand wurden sie wieder in einen schönen Forst zurückverwandelt, den man heute dort wieder vorfinden kann. Noch hauptsächlich mit Fichte und Tanne bestockt, wurde in den letzten vier Jahrzehnten behutsam begonnen, mehr Laubholz einzubringen. Diese Bemühungen werden teilweise bei der Esche heute durch das seit 20 Jahren auftretende Eschentriebsterben konterkariert. Deswegen wird in den letzten 10 Jahren versucht, die Flächen mit der Douglasie, der Schwarznuss mit ihren essbaren Früchten und der europäischen Lärche zu verjüngen bzw. umzubauen.