Wald- und Baumpatenschaften: So unterscheiden sich die Projekte zum Schutz unserer Bäume!

Wer klimafreundlich und nachhaltig leben möchte, denkt meist zunächst an Elektro-Auto, öffentliche Verkehrsmittel und ähnliches. Ein guter Ansatz – sparen Sie so auf jeden Fall einen erheblichen Teil des so gefährlichen Treibhausgases CO2 ein. Doch ganz ohne Emissionen kommt man leider trotzdem nicht aus.

Doch es gibt einen möglichen Ausweg: Sie können Ihre CO2-Emissionen nämlich (zumindest teilweise) einfach wieder einfangen. Wie das geht? Mit Hilfe unseres größten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel: Dem Wald.

Welches Projekt für welche/n Wald- oder Baumpaten/in?

Eine Baum- oder Waldpatenschaft gibt nicht nur ein gutes Gefühl, sondern ist auch dringend nötig. Denn die Grünflächen unseres blauen Planeten schrumpfen rapide. Zwischen 2015 und 2020 wurden laut Vereinten Nationen jährlich rund zehn Millionen Hektar Wald abgeholzt. Das ist in etwa so viel wie die Fläche Bayerns und Baden-Württembergs zusammen. 

Welche Patenschaft jedoch am besten Ihren Ansprüchen genügt, müssen Sie als zukünftige/r Wald- oder Baumpate/in natürlich selbst entscheiden. Wir haben deshalb die verschiedenen Projekte, Ansätze und Initiativen einmal gegenübergestellt und nicht nur die Unterschiede, sondern auch die vielen Gemeinsamkeiten in unser aller Kampf gegen den Klimawandel herausgearbeitet.

Waldpatenschaft vs. Baumpatenschaft: Zwei unterschiedliche Ansätze, ein gemeinsames Ziel!

Wahrscheinlich auch Ihnen ein geläufigerer Begriff: Die Baumpatenschaft. Hier können Sie in der Regel für einen einmaligen Beitrag die Patenschaft für einen Baum übernehmen. Damit tragen Sie Ihren Teil zur Wiederbewaldung, CO2-Bindung und Förderung der Artenvielfalt bei. Bekannte und beliebte Anbieter für diese Projekte sind beispielsweise baumpa.de oder Planet Tree. Leider ist der tatsächliche Klimaeffekt jedoch vergleichsweise gering, denn es wird eben immer nur ein neuer Baum gepflanzt. Zur Veranschaulichung: Die Buche, die hierzulande zu den besten CO2-Speichern gehört, speichert in 100 Jahren rund 3,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Der Durschnitts-Deutsche ist aber mit über elf Tonnen jedes Jahr für mehr als den dreihundertfachen Ausstoß verantwortlich – zumindest rein rechnerisch. Zudem gestaltet sich die notwendige anschließende Pflege nach dem Einpflanzen des gesponsorten Baumes bisweilen doch eher "übersichtlich". Oder anders ausgedrückt: Der Baum wird (mehr oder weniger) seinem Schicksal überlassen. Und das ist leider voller Gefahren.

Im Vergleich (und vor allem langfristig) "sicherer" ist dagegen eine Waldpatenschaft. Denn da sorgen Sie als botanischer Pate/in gleich für das Wohlergehen eines ganzen Waldstücks, das in der Regel aus mehreren Bäumen besteht. Die Größe können Sie meist selbst bestimmen. Auch dieses Modell ist mit einer Einmalzahlung verfügbar, die Laufzeit der Patenschaft dann aber oft begrenzt und eine kontinuierliche Pflege mit einem einmaligen Betrag nicht möglich. Hilfreicher ist deshalb in der Regel ein Abo, mit dem Sie dauerhaft die Aufforstung und Pflege Ihres grünen Waldboden-Patenkindes unterstützen. Logisch ist: Je größer Ihr verpatetes Waldstück, desto größer ist auch die CO2-Bindungsleistung. Ein durchschnittlicher Hektar Wald speichert pro Jahr rund acht bis zehn Tonnen Kohlenstoffdioxid, neutralisiert also den Verbrauch eines Deutschen. 

Doch keine Sorge: Natürlich müssen Sie nicht gleich die Patenschaft für einen ganzen Hektar Holz und Blätter übernehmen. Schon einige Quadratmeter reichen aus, um einen Unterschied zu machen. Bei Baumpatron können Sie daher ganz flexibel auswählen, wie groß Ihr eigener CO2-Speicher sein soll. Eine Waldpatenschaft gibt es aber auch bei anderen Anbietern wie dem Naturschutzbund, Treemer oder bei Dr. Walther Wald und Agrar (DWWA).

(K)eine Glaubensfrage: Gepflegter Wald oder verwilderter Dschungel?

Je nach Programm gibt es bei den verschiedenen Baum- und Waldpatenschaften zum Teil sehr unterschiedliche Handlungsansätze. Einige Anbieter wie zum Beispiel Waldhero lassen die verpateten Bereiche zu einem Urwald verwildern und möchten so möglichst viel Kohlendioxid binden. Zwar bieten diese "Dschungel" bisweilen einen spannenden Lebensraum für so manches Tier, als Kohlenstoffsenke sind sie jedoch aus zwei Gründen leider nicht die optimale Lösung.

  1. "Dschungel"-Bäume haben wenig Nachwuchs
    Ein verwilderter Urwald wird nicht gepflegt oder bewirtschaftet. Folglich kommt es hier zu deutlich weniger Zuwächsen als in aktiv gepflegten Bereichen. Das Problem: In ihrer Wachstumsphase haben Bäume die größte CO2-Senkenleistung. Sind sie ausgewachsen, ist zwar eine Menge Kohlenstoffdioxid in den dicken Stämmen gespeichert, es wird aber immer weniger aktiv gebunden. In einem professionell gepflegten Waldstück dagegen herrscht ein stetiger Nachwuchs. Bei (gepflegten) Laubwäldern ist der zudem um ganze zwölf Prozent höher als beim typischen Urwald, in Nadelwäldern wächst sogar 35 Prozent mehr Holz, das aber womöglich eine geringere Bindungsquote für CO2 aufweist. Die Folge: Die Senkenleistung und auch der Klimaschutzeffekt sind in professionell gepflegten Wälder deutlich höher.

  2. Unkontrollierte Verrottung setzt CO2 frei
    Irgendwann endet auch ein Baumleben. Werden abgestorbene Bäume dann von Mikroorganismen zersetzt, wird das zuvor gebundene CO2 wieder freigesetzt. Diese Emissionen verringern den Speichereffekt des Urwaldes zusätzlich. In gepflegten Wäldern werden alte Riesen jedoch rechtzeitig von frischen Bäumen ersetzt, die es auf ihrem Weg nach oben kaum erwarten können, möglichst viel Kohlenstoffdioxid zu binden.

Schädlinge haben im Urwald leichtes Spiel!

Leider fühlen sich auch gefährliche Schädlinge wie der Borkenkäfer pudelwohl (und vor allem ungestört) in verwilderten Forstgebieten. Haben sich die Invasoren nämlich erst einmal breit gemacht, schafft es der Wald nicht mehr aus eigener Kraft, sich von ihnen zu befreien – und ist damit für immer verloren, auch für den Kampf gegen den Klimawandel. Denn leider gilt: Tote Bäume binden keine Treibhausgase!

Auch bei Baumpatenschaften heißt es: Regionaler Baum-Erhalt ist besser!

Jedes Stück Wald, das Sie finanzieren, bindet CO2. Doch gut gepflegte Wälder können noch viel mehr. Von einer Waldpatenschaft in Ihrer Nähe profitieren Sie deshalb noch aus einigen anderen Gründen:

  • Mehr Bäume = bessere Luft
    Bäume sind exzellente Luftfilter. Über unten an Blättern und Nadeln sitzende Öffnungen, sogenannte Stomatabänder, binden sie Schadstoffe wie Staub, Ruß oder Gase. Und das in großen Mengen: Bis zu 50 Tonnen der schädlichen Partikel filtern die grünen Helden pro Hektar und Jahr aus unserer Luft.
  • Größere Waldflächen speichern mehr Wasser - auch im Sommer!
    Auch in vielen deutschen Regionen ist Wasserknappheit ein ernstes Problem. Doch auch hier hilft Ihre Waldpatenschaft. Denn: Ein gesunder Waldboden fungiert gleichzeitig als Wasserspeicher und natürliche Kläranlage. Er nimmt Wasser in großen Mengen auf, filtert auch hier Schadstoffe heraus und reichert es stattdessen mit wichtigen Nährstoffen an, bevor er das „aufgewertete“ Wasser an das Grundwasser zurückgibt und einen Teil speichert .
  • Mehr (gepflegter) Wald bringt auch mehr Artenvielfalt
    Alles zwitschert und zirpt: So zumindest stellt man sich einen normalen Wald vor. Menschliche Eingriffe haben in den vergangenen Jahrzehnten jedoch leider vielerorts zu einer merklichen Dezimierung von Tier- und Insektenarten geführt. In einem ruhigen und gepflegten Wald kann die Biodiversität endlich wieder zu alter Blüte zurückfinden. Damit werden Sie als Waldpate nicht nur zum Klima-, sondern auch zum Artenschützer.

Sie sehen: Nicht nur das Weltklima, auch Ihre unmittelbare Umgebung profitiert von Ihrer Baum- oder Waldpatenschaft. Deshalb ergibt es auch Sinn, sich nach Möglichkeit ein Projekt in Ihrer Region auszusuchen. Vorausgesetzt natürlich, es entspricht auch Ihren Präferenzen! So ist eine Patenschaft mit Baumpatron im Elkofer Forst beispielsweise ganz besonders gut geeignet für alle Menschen, die im Großraum München oder - traurigerweise mangels Alternativen - zumindest in Süddeutschland wohnen. Wer dagegen etwa Nordrhein-Westfalen die eigene Heimat nennt, profitiert möglicherweise mehr von einem regionale(re)n Aufforstungsprojekt wie Forst ReinHeck bei Unna.

Aktuelle Wald- und Baumpatenschaft-Initiativen in Deutschland

Damit Sie einen noch besseren Überblick über die verschiedenen Baum- und Waldpatenschaften in Deutschland bekommen und sich das für Sie passende Projekt ganz einfach heraussuchen können, haben wir versucht, eine Liste unserer aktuellen Mitstreiter für die gute Sache zu erstellen.

Ganz wichtig: Sollten Sie feststellen, dass hier jemand fehlt, freuen wir uns sehr über Ihren freundliche Hinweis! Optimalerweise einfach über unser Kontaktformular und nach Möglichkeit mit Webadresse des Projektes. Vielen herzlichen Dank!

Baumpatron

  • Art der Patenschaft(en): Waldpatenschaft, buchbar pro Quadratmeter für je zwei Jahre als Abo oder Einmalzahlung
  • Standort und Region: Grafing nahe München, Oberbayern, Bayern
  • Idee und Zielsetzung: Klimaoptimierte Pflege von oberbayerischem Mischwald (Elkofer Forst)

Weitere Informationen unter www.baumpatron.de (also hier)

Waldhero

  • Art der Patenschaft(en): Waldpatenschaft, als Einmalzahlung pro Quadratmeter für ein Jahr, auch Erwachsenenpaket (5m2) oder Kinderpaket (3m2) möglich
  • Standort und Region: Kusel nahe Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz
  • Idee und Zielsetzung: Verwilderung, Urwald

Weitere Informationen unter www.waldhero.de 

Treemer

  • Art der Patenschaft(en): Waldpatenschaft, als Einmalzahlung oder monatliche/jährliche Abo-Spende, keine Fläche genannt
  • Standort und Region: Pegnitz nahe Bayreuth in der Fränkischen Schweiz, Oberfranken, Bayern
  • Idee und Zielsetzung: Aufforstung und Pflege für Klima- und Bienenschutz

Weitere Informationen unter www.treemer.net 

DWWA Dr. Walther Wald und Agrar GmbH & Co. KG

  • Art der Patenschaft(en): Waldpatenschaft, als jährliches Abo pro Quadratmeter
  • Standort und Region: Fichtelgebirge, Oberfranken/Oberpfalz, Bayern (nicht genauer benannt)
  • Idee und Zielsetzung: Aufforstung und Pflege

Weitere Informationen unter www.wald-co2neutral.de

SDW Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e.V.

  • Art der Patenschaft(en): Spende (als einmalige oder Abo-Spende, Betrag frei wählbar) oder Baumpatenschaft (als Einmalzahlung zu 5 Euro pro Baum)
  • Standort und Region: Verschiedene Gebiete in Mittel- und Norddeutschland
  • Idee und Zielsetzung: Aufforstung und Pflege, Waldpädagogische Projekte

Weitere Informationen unter www.sdw.de

Forst ReinHeck

  • Art der Patenschaft(en): Waldpatenschaft, als Einmalzahlung für 10-Meter-Reihenabschnitt oder für eine ganze Reihe
  • Standort und Region: Unna, Nordrhein-Westfalen
  • Standort und Region: Aufforstung und Pflege von neuem Wald auf ehemaligen Ackerflächen

Weitere Informationen unter forst-reinheck.de

Wohllebens Waldakademie

  • Art der Patenschaft(en): Waldpatenschaft, sehr günstige Einmalzahlung ab 2m2
  • Standort und Region: Wershofen, Eifel, Rheinland-Pfalz
  • Idee und Zielsetzung: Schutz und Verwilderung von Buchenwäldern, Führungen

Weitere Informationen unter www.wohllebens-waldakademie.de

Klimawiese

  • Art der Patenschaft(en): Baum-, Wiesen- oder Blühpatenschaft, als Einmalzahlung für Bäume und Anteile an Wiesen pro Jahr oder auf Lebenszeit
  • Standort und Region: Weinstadt nahe Stuttgart, Baden-Württemberg sowie Liebenwalde nahe Berlin, Brandenburg
  • Idee und Zielsetzung: Umgestaltung brachliegender Flächen in Streuobstwiesen

Weitere Informationen unter www.klimawiese.de

baumpa.de

  • Art der Patenschaft(en): Baumpatenschaft, als Einmalzahlung für 10 Jahre, je nach Durchmesser des Baumes
  • Standort und Region: Altensteig nahe Calw, Baden-Württemberg
  • Idee und Zielsetzung: Pflege, vereinzelt Nachpflanzung

Weitere Informationen unter www.baumpa.de

Planet Tree

  • Art der Patenschaft(en): Baumpatenschaft, als Einmalzahlung pro Baum
  • Standort und Region: Schlemmin, Mecklenburg-Vorpommern; Hanau, Hessen; Alzenau, Unterfranken, Bayern
  • Idee und Zielsetzung: Pflanzung und Pflege von Bäumen

Weitere Informationen unter planet-tree.de

Stiftung Unternehmen Wald

  • Art der Patenschaft(en): Baum- oder Blühwiesenpatenschaft, als Einmalzahlung pro Baum
  • Standort und Region: Grünhof, Schleswig-Holstein; Ennepetal, Nordrhein-Westfalen; Freiburg, Baden-Württemberg; Hamburg; Nepal
  • Idee und Zielsetzung: Wiederaufforstung, Waldumbau

Weitere Informationen unter www.wald.de

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